3 Fragen an... Christoph Mayer, Hosttech
Christoph Mayer, Hosttech: «Zwischen Mega und Edge, fit für die Zukunft»
Der Vormarsch von KI-Anwendungen verändert die Anforderungen an Rechenzentren grundlegend, ist Christoph Mayer, Strategic Partner Manager von hosttech, überzeugt. Gefragt sind leistungsfähige Infrastrukturen mit energieeffizienter Hardware, intelligenter Kühlung und nachhaltiger Abwärmenutzung. Während Mega-Datencenter zentrale Effizienzvorteile für KI-Workloads bieten, sprechen Argumente wie Latenz, Resilienz und lokale Energieversorgung auch für kleinere, verteilte Einheiten. Bestehende Rechenzentren müssen sich durch Modernisierung, neue Kühltechnologien und softwaregestützte Optimierung anpassen – denn nur wer die steigenden Leistungsdichten meistert, bleibt im Wettbewerb zukunftsfähig.

Welche Massnahmen braucht es aus Ihrer Sicht, um den steigenden Energiebedarf für Rechenleistungen sicherzustellen?
Rechenzentren müssen konsequent auf energieeffiziente Hardware, Kühltechnologien und optimierte Softwarearchitektur setzen. Die Rückgewinnung und Nutzung von Abwärme aus Rechenzentren steigert die Gesamtenergieeffizienz erheblich.
Konzentration auf wenige Mega-Datencenter oder Verteilung auf kleine Rechenzentren - was erachten Sie warum für sinnvoller?
Mega-Datencenter – Vorteile: Effizienzvorteile bei Strom, Kühlung, Infrastruktur. Einfachere zentrale Verwaltung und Sicherheitskonzepte.
Kleine, verteilte Rechenzentren – Vorteile: Geringere Latenzen (Edge Computing), besonders für zeitkritische Anwendungen. Bessere Resilienz bei Störungen oder Ausfällen. Nutzung lokaler Energiequellen und Abwärmenutzung vor Ort möglich.
Fazit: Für KI und Cloud-Dienste, die enorme Rechenleistung zentral benötigen, sind Mega-Zentren effizient. Für dezentrale Anwendungen und Nachhaltigkeit sprechen viele Argumente für kleinere, lokale Einheiten – besonders kombiniert mit Edge-Strategien.
KI ist für Rechenzentren ein «Game Changer». Wie können bestehende Anlagen künftigen Anforderungen genügen?
Bestehende Rechenzentren müssen sich anpassen, um mit KI-getriebenen Workloads Schritt zu halten.
- Modernisierung der Infrastruktur: Austausch oder Nachrüstung mit GPUs, TPUs und spezialisierter KI-Hardware.
- Optimierte Kühlung: KI-Hardware erzeugt höhere Wärmelasten – effizientere Kühlmethoden (z. B. KI-gesteuerte Klimasteuerung) sind essenziell.
- Virtualisierung & Containerisierung: Erhöht Flexibilität, Skalierbarkeit und Auslastung der vorhandenen Hardware.
- Stromversorgung & Netzmodernisierung: Anpassung an höhere Leistungsdichten, Integration von Batteriespeichern und USVs
- Software-gestützte Optimierung: KI kann auch zur Steuerung von Lastverteilung, Wartung und Energieverbrauch des Rechenzentrums selbst eingesetzt werden.
«Bestehende Rechenzentren müssen sich anpassen, um mit KI-getriebenen Workloads Schritt zu halten.»