Interview mit Björn Orth, VENDOSOFT GmbH
Hybride Cloud-Strategien und Lizenzoptimierung
Die Wahl zwischen Cloud- und On-Premises-Lösungen ist für viele Unternehmen eine komplexe Entscheidung, die sowohl wirtschaftliche als auch technische Aspekte umfasst. Björn Orth, Geschäftsführer des Microsoft Solutions Partners VENDOSOFT, erläutert im Interview, warum hybride Modelle oft die beste Wahl sind, welche Stolpersteine Unternehmen im Lizenz-Dschungel vermeiden sollten und wie gebrauchte Softwarelizenzen nicht nur Kosten senken, sondern auch zur Nachhaltigkeit beitragen können. Zudem gibt er praxisnahe Einblicke, wie Unternehmen ihre IT-Strategie optimal anpassen können, um Effizienz und Flexibilität zu maximieren.
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Was unterscheidet VENDOSOFT von anderen Softwareverkäufern? Bitte stellen Sie Ihr Unternehmen kurz vor.
Wir unterscheiden uns von anderen Softwareanbietern durch unseren Fokus auf die Software-Produkte von Microsoft. Seit über zehn Jahren beraten wir Unternehmen sämtlicher Branchen über die für sie beste Lizenzierung mit Microsoft. Früher ging es dabei um Volumenlizenzen, seit vielen Jahren sind wir auch Cloud Solution Provider. Anders als bei anderen Software-Häusern zielt die Lizenzberatung bei VENDOSOFT aber nicht auf hohe Budgets. Im Gegenteil: Wir sparen unseren Kunden hohe Summen bei der Software-Beschaffung ein. Eben weil wir das ganze Spektrum bedienen: moderne Cloud-Anwendungen und günstige Gebrauchtsoftware. Seit unserer Gründung – das war 2014 – handeln wir Office, Windows, Server und CAL als gebrauchte Lizenzen. Damals hat das Microsoft gar nicht geschmeckt. Unsere An- und Verkäufe mussten deshalb immer besonders akkurat ablaufen. Schon, um unsere Kunden nicht in eine ungute Situation zu bringen. Daher können Sie sicher sein, dass wir das Lizenzrecht und die Lizenzbestimmungen des Herstellers so gut kennen wie kaum ein anderer am Markt.
Warum ist es so schwierig, sich im Lizenz-Dschungel zurecht zu finden? Wo liegen da die Stolpersteine?
Ja, die Lizenzbedingungen von Microsoft sind ein ziemliches Dickicht! Das ist bei On-Premises so und bei den M365-Plänen leider nicht besser. Ich differenziere das mal: Den Lizenz-Dschungel zu durchdringen, ist einerseits wichtig, um als Unternehmen nicht unterlizenziert zu sein. Das passiert, wenn nicht regelmässig erfasst wird, wie viele Benutzer tatsächlich Office verwenden. Oder wenn neue Mitarbeitende automatisch Zugriff auf Software erhalten, ohne dass geprüft wurde, ob eine Lizenz verfügbar ist. So etwas kann bei einem Herstelleraudit schwierig und auch teuer werden. Genauso gibt es Überlizenzierungen. Manche IT-Verantwortliche schaffen nach Bauchgefühl immer mal wieder 50 oder 100 Office-Lizenzen an, um nur ja keine Unterlizenzierung zu riskieren. Dann liegen Programme herum, die keiner nutzt, und binden Geld, das anderswo fehlt. Auch nicht gut.
Jenseits davon sehe ich aber zwei noch grössere Nachteile für Unternehmen, die die Herstellerbestimmungen nicht kennen: Dann werden Entscheidungen nämlich nicht zugunsten der optimalen Lizenzierung oder Lizenz-Kombinationen getroffen. Und das kann richtig teuer werden! Nur eins von vielen Beispielen: Zu uns kommen oft Unternehmen, die glauben, sie bräuchten den Enterprise-Plan E3. Bei weniger als 300 PC-Arbeitsplätzen raten wir jedoch zu Business Premium. Der weist ähnliche Features auf, kostet aber nur die Hälfte!
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Beispiel Office: Das monatliche Abo sieht so günstig aus. Tatsächlich aber kommt eine M365 App for Enterprise nach zwei Jahren teurer als die neueste Kaufversion von Office 2024. «Vergleiche wie diese bekommt man bei uns zu jedem Cloud-Produkt. Wir zeigen auch „versteckte Kosten“ auf, die Microsoft besonders gern in seine Online-Pläne einbaut», erklärt Björn Orth.
Waren früher On-Premise-Anwendungen selbstverständlich, wird heute zunehmend die Cloud genutzt. Wie erleben Sie diesen Trend?
Den erlebe ich widersprüchlich. Microsoft selbst kommuniziert ja, als gäbe es nur noch die Cloud. Gleichzeitig ist das Unternehmen gezwungen, weiterhin On-Premises-Versionen herauszubringen, wie jetzt Office 2024 und Windows Server 2025. Das wundert mich nicht, denn bei vielen unserer Kunden ist Cloud-only gar nicht gewünscht: Datensicherheit und -hoheit, Kompatibilität, Nachhaltigkeit, Microsofts Preispolitik und/oder der Wunsch unabhängig zu bleiben, sind Gründe dafür. Das sagen uns mittelständische Anlagenbauer genauso wie Krankenhäuser, Energieversorger, öffentliche Institutionen, IT-Systemhäuser und in alle Welt exportierende Handelsunternehmen. Dazu einfach mal einen Blick auf unsere Referenzen werfen!
Die Sache mit der Cloud sehe ich im Übrigen so: Ausschlaggebend für eine M365- oder On-Premises-basierte IT-Strategie sind die individuellen Bedingungen eines Unternehmens. Unsere Lizenzberater sehen sich die vorhandenen Software Assets, die Hardware-Ausstattung, tatsächliche Anforderungen an die Funktionalitäten einer Software, das Arbeitsverhalten der Mitarbeiter sowie individuell programmierte Anwendungen an und entwickeln darauf basierend die günstigste Strategie. Entscheidend ist ja nicht allein der Wunsch nach Cloud-Nutzung. Wenn dem wirtschaftliche Sinnhaftigkeit und das reibungslose Funktionieren im laufenden Betrieb entgegen stehen, halte ich große Stücke auf lokale Infrastrukturen oder hybride Lösungen. Ich sage immer: Cloud-Dienste da, wo Kollaboration und remote Work es erfordern. Alles andere mit Volumenlizenzen lösen – vor allem mit gebrauchten!
Über die Verbreitung von Microsoft-Software muss man nicht lange diskutieren: Wie könnte ein solches hybrides Modell am Beispiel von Microsoft-Lizenzen in der Praxis aussehen?
Ein „klassisches“ Beispiel ist der Einsatz lokal installierter Server, während die Office-Lizenzen gekauft oder gemietet werden. Und das ganz nach Bedarf: Stationär arbeitende Angestellte nutzen Microsoft Office Standard bzw. Professional on-prem. Für mobile Anwender:innen werden die Lizenzen mit Office 365 aus der Cloud ergänzt. Wenn wir die stationäre Software gebraucht anbieten, sparen Firmen damit bis zu 80 Prozent gegenüber einer Neulizenz. Bei einem Unternehmen mit 500 Mitarbeitenden sind das schnell 100.000 Franken und mehr.
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«Ausschlaggebend für eine M365- oder On-Premises-basierte IT-Strategie sind die individuellen Bedingungen eines Unternehmens.»
Björn Orth ist Geschäftsführer des Microsoft Solutions Partners VENDOSOFT. Nach über einem Jahrzehnt in der Automobilbranche engagiert sich Björn Orth heute für die Liberalisierung des Softwaremarktes. Zu diesem Zweck gründete er 2014 die VENDOSOFT GmbH. Heute betreut sein Unternehmen über 8'000 KMU in allen Fragen des Lizenzrechts. Tendenz steigend, sagt Björn Orth, denn immer mehr Unternehmen, Organisationen, Agenturen und Kreative erkennen das Einsparpotential im Ankauf und Verkauf gebrauchter Software.
Über die Verbreitung von Microsoft-Software muss man nicht lange diskutieren: Wie könnte ein solches hybrides Modell am Beispiel von Microsoft-Lizenzen in der Praxis aussehen?
Ein „klassisches“ Beispiel ist der Einsatz lokal installierter Server, während die Office-Lizenzen gekauft oder gemietet werden. Und das ganz nach Bedarf: Stationär arbeitende Angestellte nutzen Microsoft Office Standard bzw. Professional on-prem. Für mobile Anwender:innen werden die Lizenzen mit Office 365 aus der Cloud ergänzt. Wenn wir die stationäre Software gebraucht anbieten, sparen Firmen damit bis zu 80 Prozent gegenüber einer Neulizenz. Bei einem Unternehmen mit 500 Mitarbeitenden sind das schnell 100'000 Franken und mehr.
Wie kann man sich das mit den gebrauchten Softwarelizenzen konkret vorstellen? Wo kommen die her, wer kauft gebraucht?
Stellen Sie sich vor, Ihr Unternehmen wechselt mit allen Microsoft-Anwendungen in die Cloud. Dann verstauben die bisher genutzten Office- und Server-Lizenzen irgendwo im Schrank (oder auf alten Laufwerken). Wäre es nicht sinnvoller, sie an VENDOSOFT zu verkaufen? Und ihren Restwert für andere IT-Projekte zu nutzen? Genau dies tun Unternehmen und refinanzieren damit zum Beispiel Digitalisierungsprojekte oder die Cloud-Migration – bei letzterem erwirtschaften die ‚Alten‘ in der Regel bis zu 40 Prozent der Investitionskosten! Wir wiederum veräussern die gebrauchte Software an Unternehmen, die ihre IT lokal hosten oder sie für hybride Modelle von uns beziehen. Für die Gebrauchten zahlen Zweiterwerber je nach Version 30 bis 80 Prozent weniger als beim Neukauf. Damit ist allen gedient: Verkäufern, Käufern und auch der Nachhaltigkeit!
Last but not least: Wie halten Sie und Ihre Mitarbeitenden Ihr Lizenzwissen aktuell?
Bei VENDOSOFT durchlaufen alle beratenden Mitarbeiter:innen die jährliche Zertifizierung zum Microsoft Licensing Professional. Damit sind wir am Puls der Zeit, was die Lizenzkonditionen für Cloud- und On-Premises-Produkte angeht. Zudem nutzen wir interne Wissensdatenbanken und sind in permanentem Austausch mit Microsoft. Und, ganz wichtig: Wir hören unseren Kund:innen sehr genau zu, um die Wünsche, Anforderungen, Themen und Nöte von Unternehmen zu verstehen – und zu lösen.
«Cloud-Dienste da, wo Kollaboration und remote Work es erfordern. Alles andere mit Volumenlizenzen lösen – vor allem mit gebrauchten!»
Über VENDOSOFT
Die Vendosoft GmbH ist ein Microsoft Solutions Partner, der sich auf den Handel mit gebrauchten Softwarelizenzen sowie auf Cloud- und hybride Cloud-Lösungen spezialisiert hat. Das Unternehmen bietet Unternehmen die Möglichkeit, durch den Erwerb von gebrauchten Lizenzen ihre IT-Kosten um bis zu 80 % zu senken. Zudem unterstützt Vendosoft beim Verkauf nicht mehr benötigter Softwarelizenzen, wodurch IT-Investitionen effektiv refinanziert werden können. Ein Team zertifizierter Microsoft Licensing Professionals steht für eine rechtskonforme und umfassende Lizenzberatung zur Verfügung, um massgeschneiderte Lösungen für individuelle Anforderungen zu entwickeln. Das Produktportfolio umfasst unter anderem Microsoft-Betriebssysteme, Office-Anwendungen, Server- und Zugriffslizenzen sowie Adobe-Software. Vendosoft legt grossen Wert auf Nachhaltigkeit und ermöglicht es Unternehmen, durch den Einsatz gebrauchter Software Ressourcen zu schonen und gleichzeitig Kosten zu reduzieren.