Digital Economy Award 2023

Nr. 23-1 aktualisiert 26.05.2023 Lesedauer: min

Digital Economy Award

Der Reiz der Juryarbeit

Wer am Digital Economy Award eine Auszeichnung erhält, der hat bezüglich Digitalisierung Ausserordentliches geleistet. Doch um unter all den hochkarätigen Kandidaten einen Sieger auszuwählen, braucht es sehr viel Expertise. Wie die Arbeit eines Jurymitglieds aussieht und was daran besonders attraktiv ist, hat uns Bramwell Kaltenrieder verraten. Er präsidiert die Jury des «Digital Excellence Award».

Brammwell Kaltenrieder ist Jurypräsident des «Digital Excellence Awards 2023». (Bild: zVg.)
An der Galanacht des Digital Economy Awards (DEA) werden diesen November Persönlichkeiten und Organisationen aus der ganzen Schweiz für ihren Beitrag zur Digitalisierung der Wirtschaft und Gesellschaft ausgezeichnet. Wer die einzelnen Awards gewinnt, wird jeweils von einer hochkarätigen Jury aus Experten mit jahrelanger Erfahrung in Praxis und Lehre entschieden. Der Medienpartner Computerworld hatte die Chance, mit Bramwell Kaltenrieder, Professor für Digital Business und Innovation an der Berner Fachhochschule sowie Management Consultant bei Exploit, zu sprechen. Er präsidiert die Jury, die den Sieger des «Digital Excellence Award 2023» bestimmt.
— Anzeige —
Computerworld: 

Herr Kaltenrieder, was ist Ihre Motivation, als Jurymitglied am diesjährigen Digital Economy Award teilzunehmen?

Bramwell Kaltenrieder: 

Als Jurymitglied freue ich mich besonders auf den wertvollen Austausch mit meinen Jurykollegen. Die Diskussionen bieten eine spannende Gelegenheit, gemeinsam unterschiedliche Sichtweisen zu teilen, während wir uns eingehend mit den digitalen Strategien und Initiativen der Unternehmen auseinandersetzen.

Darüber hinaus ermöglicht mir die Teilnahme einen Einblick in jene Bereiche der digitalen Transformation, in die Unternehmen in den vergangenen zwei Jahren investiert haben. Ich bin gespannt darauf zu erfahren, wo sie aktuell stehen und welche Themen sie beschäftigen. Dadurch erhoffe ich mir, mein Verständnis für die aktuellen Herausforderungen und Chancen auszubauen, um so zur weiteren Entwicklung im Rahmen meiner Tätigkeit in der Lehre und Beratung beizutragen.

Computerworld: 

Was ist am «Digital Excellence Award» für Sie als Jurymitglied besonders attraktiv? Auch im Vergleich mit den anderen Awards, die an der Galanacht vergeben werden.

Bramwell Kaltenrieder: 

Während die anderen Awards einzelne innovative digitale Projekte oder Start-ups mit bahnbrechenden Geschäftsideen auszeichnen, fokussiert «unser» Award auf die digitale Entwicklung etablierter Unternehmen in ihrer Gesamtheit. Der Digital Excellence Award würdigt Unternehmen, die besondere Fortschritte in der digitalen Reife gemacht und ihre Wettbewerbsfähigkeit damit bedeutend gesteigert haben.

Es ist für uns als Jurymitglieder faszinierend zu beobachten, wie selbst Unternehmen aus derselben Branche vollkommen unterschiedliche Ziele verfolgen und individuelle digitale Wege einschlagen. Diese Vielfalt an Ansätzen und Strategien bereichert die Diskussion und Entscheidungsprozesse innerhalb der Jury und macht die Bewertung der Kandidaten für den «Digital Excellence Award» zu einer sehr interessanten und herausfordernden Aufgabe.

Computerworld: 

Wie genau wird die Jury zusammengesetzt? Wer entscheidet über die Mitglieder und welche Faktoren beeinflussen diese Entscheidungen?

Bramwell Kaltenrieder: 

Die Jury setzt sich aus Expertinnen und Experten zusammen, die in der Regel über 20 Jahre Erfahrung im Bereich der digitalen Transformation verfügen und selbst grosse Veränderungsprozesse geleitet haben. Sie sind als Unternehmerin oder Unternehmer tätig, sind Mitglieder von Geschäftsleitungen oder Verwaltungsräten und befassen sich täglich mit der digitalen Weiterentwicklung ihrer Firmen. Zudem sind die meisten von ihnen als Dozierende an Hochschulen tätig.

Bei der Vorbereitung jeder neuen Ausgabe des Awards überprüfen der Jurypräsident, der Vizepräsident und der Leiter des gesamten Juryprozesses des Digital Economy Awards gemeinsam, ob das bestehende Juryteam den aktuellen Anforderungen und Entwicklungen aus Wirtschaft, Technologie und Gesellschaft noch gerecht wird. Falls notwendig, werden Jurypositionen neu besetzt. Sollten Jurymitglieder berufliche Veränderungen durchlaufen oder nicht mehr genügend Zeit für ihre ehrenamtliche Juryarbeit aufbringen können, scheiden sie aus und neue Mitglieder stossen hinzu.

Computerworld: 

Können Sie die Arbeit der Jury vor und am Galaanlass grob beschreiben?

Bramwell Kaltenrieder: 

Die Arbeit der Jury lässt sich in vier Phasen gliedern. Zunächst prüft der Jurypräsident die eingereichten Bewerbungen auf Vollständigkeit. Sollten wichtige Informationen fehlen, werden die einreichenden Personen umgehend kontaktiert und eingeladen, ergänzende Dokumente zur Verfügung zu stellen.

In der Vorjurierungsphase wird jedes Bewerbungsdossier an mindestens drei Jurymitglieder zur Beurteilung weitergeleitet, wobei ein einheitliches Bewertungsraster zur Anwendung kommt.

Am Jurytag werden die Ergebnisse der Vorjurierung miteinander verglichen und diskutiert, um auf dieser Basis die Finalisten auszuwählen. Die Finalisten haben anschliessend die Gelegenheit, ihre Bewerbung in einem Online-Call oder vor Ort kurz zu präsentieren und sich offenen Fragen der Jurymitglieder zu stellen. Nach einer intensiven Diskussion werden die Finalisten schliesslich gerankt und die Jury verfasst für jeden von ihnen einen Würdigungstext.

An der Galanacht werden die Finalisten vorgestellt und der Jurypräsident gibt den Gewinner bekannt, indem er die Laudatio vor dem anwesenden Publikum verliest.

Computerworld: 

Was sind in Ihren Augen die grössten Herausforderungen bei der Arbeit als Jurymitglied des Digital Economy Awards?

Bramwell Kaltenrieder: 

Die zentralen Herausforderungen sind fehlende oder zu knappe Unterlagen, welche die Beurteilung einer Einreichung erschweren, sowie die Zurückhaltung der Bewerber bei der Bereitstellung relevanter Geschäftszahlen. Beides kann dazu führen, dass grossartige Leistungen zu wenig gewürdigt werden können.

Bewerbungsfrist verlängert

Bewerbungen von Unternehmen und Regierungsorganisationen sowie Non-Profits für den Digital Excellence Award werden weiterhin entgegengenommen.

Hat Ihre Organisation im Feld der digitalen Reife im Verlauf der letzten Jahre besondere Fortschritte gemacht? Dann zögern Sie nicht und melden Sie sich hier für den Digital Excellence Award an. Wenn Sie mehr über die verschiedenen Awardkategorien und die dazugehörigen Jurys wissen möchten, dann klicken Sie hier.

— Anzeige —

Fabio Gerber

Redaktor
Fabio Gerber ist Redaktor bei der Computerworld.