Digitale Transformation & Automatisierung: Treiber der neuen Arbeitswelt

Nr. 24-5 aktualisiert 2024-10-25 Lesedauer: min

Digitale Transformation & Automatisierung: Treiber der neuen Arbeitswelt

Die digitale Transformation und Automatisierung sind zentrale Faktoren, die die Arbeitswelt nachhaltig verändern. Sie betreffen nahezu alle Branchen und ermöglichen es Unternehmen, ihre Prozesse effizienter zu gestalten, Innovationen voranzutreiben und sich an die veränderten Erwartungen der Mitarbeitenden und Kunden anzupassen. Die Auswirkungen dieser Entwicklungen sind besonders in der Diskussion um "New Work" spürbar, da sie neue Arbeitsmodelle, agile Prozesse und eine erhöhte Flexibilität ermöglichen. In diesem Artikel beleuchten wir die Bedeutung der digitalen Transformation und Automatisierung im Kontext der neuen Arbeitswelt und geben praxisnahe Beispiele aus verschiedenen Branchen.

Gerd Altmann auf Pixabay

Die digitale Transformation und Automatisierung sind zentrale Faktoren, die die Arbeitswelt nachhaltig verändern. Sie betreffen nahezu alle Branchen und ermöglichen es Unternehmen, ihre Prozesse effizienter zu gestalten, Innovationen voranzutreiben und sich an die veränderten Erwartungen der Mitarbeitenden und Kunden anzupassen. Die Auswirkungen dieser Entwicklungen sind besonders in der Diskussion um "New Work" spürbar, da sie neue Arbeitsmodelle, agile Prozesse und eine erhöhte Flexibilität ermöglichen. In diesem Artikel beleuchten wir die Bedeutung der digitalen Transformation und Automatisierung im Kontext der neuen Arbeitswelt und geben praxisnahe Beispiele aus verschiedenen Branchen.

Was ist eigentlich die digitale Transformation?

Digitale Transformation bezeichnet den Prozess, bei dem Unternehmen digitale Technologien integrieren, um Geschäftsmodelle, Prozesse und Kundenerfahrungen zu verbessern. Es geht dabei nicht nur um den Einsatz neuer Technologien, sondern um die grundlegende Veränderung der Arbeitsweise und die Schaffung von Mehrwerten. Die Automatisierung, als Teil dieser Transformation, ermöglicht die Übernahme wiederkehrender Aufgaben durch Software-Roboter oder KI-basierte Systeme. Durch die Automatisierung können sich Mitarbeitende auf wertschöpfendere Aufgaben konzentrieren, die menschliche Kreativität und Problemlösungskompetenz erfordern.

Automatisierung verändert die Art und Weise, wie Arbeit organisiert und ausgeführt wird. Sie entlastet Mitarbeitende von monotonen Aufgaben, verkürzt die Bearbeitungszeit von Prozessen und minimiert Fehler. In der neuen Arbeitswelt bedeutet das eine Verlagerung des Fokus auf kreative und strategische Tätigkeiten. Gleichzeitig bringt dies Herausforderungen mit sich, etwa die Notwendigkeit, Mitarbeitende weiterzubilden und deren Kompetenzen an die veränderten Anforderungen anzupassen.

Ein zentrales Element der Automatisierung ist Robotic Process Automation (RPA), das in vielen Unternehmen eingesetzt wird, um wiederkehrende, regelbasierte Prozesse zu automatisieren. RPA kann zum Beispiel genutzt werden, um Daten zwischen verschiedenen Systemen zu übertragen, Rechnungen zu prüfen oder Kundenanfragen zu bearbeiten. Laut einer Studie von McKinsey können durch den Einsatz von RPA in Unternehmen bis zu 20 % der Arbeitszeit eingespart werden, was zu einer signifikanten Effizienzsteigerung führt.

Praxisbeispiele: Digitale Transformation und Automatisierung in verschiedenen Branchen

Finanzdienstleistungen: Automatisierte Prozesse für Effizienz und Compliance

Die Finanzbranche zählt zu den Vorreitern in der Automatisierung. Banken und Versicherungen nutzen RPA, um Prozesse wie Kreditantragsprüfungen, Compliance-Überprüfungen und Risikobewertungen zu automatisieren. Ein praktisches Beispiel ist die Schweizer Großbank UBS, die RPA einsetzt, um die Bearbeitung von Compliance-Anfragen zu beschleunigen. Durch die Automatisierung dieser Prozesse konnte die Bearbeitungszeit um bis zu 50 % reduziert werden, was den Mitarbeitenden ermöglicht, sich stärker auf kundenorientierte Aufgaben zu konzentrieren.

Ein weiteres Beispiel ist die Automatisierung der Kundenberatung durch den Einsatz von Chatbots und KI-gesteuerten Beratern. Ein KI-basierter Chatbot kann beispielsweise, einfache Anfragen zu Kontoständen oder Transaktionen selbstständig beantworten. Dies entlastet das Callcenter und sorgt für eine schnellere Beantwortung von Kundenanfragen, während komplexere Anliegen weiterhin von menschlichen Beratern bearbeitet werden.

Fertigungsindustrie: Smart Factories und Predictive Maintenance

In der Fertigungsindustrie hat die digitale Transformation zur Entstehung der sogenannten „Smart Factories“ geführt, in denen vernetzte Maschinen und IoT (Internet of Things)-Sensoren eine zentrale Rolle spielen. Diese Technologien ermöglichen es, Produktionsprozesse in Echtzeit zu überwachen und zu optimieren. So hat der deutsche Automobilhersteller BMW in seinen Werken eine vollautomatische Produktionslinie eingeführt, die mithilfe von Robotern, Sensoren und maschinellem Lernen eine nahezu fehlerfreie Fertigung sicherstellt. Durch die Automatisierung der Fertigung konnte die Produktivität gesteigert und der Ausschuss reduziert werden.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Predictive Maintenance, also die vorausschauende Wartung. Durch den Einsatz von Sensoren und Datenanalyse können Maschinenzustände kontinuierlich überwacht werden, um Wartungsbedarfe frühzeitig zu erkennen. Dies reduziert ungeplante Ausfallzeiten und optimiert den Wartungsprozess. Ein Beispiel hierfür ist der Maschinenbaukonzern Siemens, der Predictive Maintenance in seinen Werken einsetzt, um Maschinenstillstände zu minimieren. Die Analyse von Sensordaten ermöglicht es, Wartungen durchzuführen, bevor es zu teuren Ausfällen kommt.

Gesundheitswesen: Automatisierung in der Patientenversorgung

Im Gesundheitswesen gewinnt die digitale Transformation zunehmend an Bedeutung, insbesondere durch den Einsatz von KI und Automatisierung in der Patientenversorgung und Verwaltung. Krankenhäuser setzen RPA ein, um administrative Aufgaben wie die Abrechnung, Terminplanung und Patientenaufnahme zu automatisieren. Das Universitätsklinikum Zürich hat beispielsweise einen RPA-basierten Prozess eingeführt, der die Verwaltung von Patientendaten automatisiert und die Abrechnung vereinfacht. Dies hat zu einer erheblichen Zeitersparnis für das Verwaltungspersonal geführt und ermöglicht es dem medizinischen Personal, sich stärker auf die Patientenbetreuung zu konzentrieren.

Ein weiteres Beispiel ist der Einsatz von KI in der Diagnostik. KI-Algorithmen können Röntgenbilder und MRT-Scans analysieren und dabei helfen, Krankheiten wie Krebs früher zu erkennen. Diese Automatisierung der Bildanalyse unterstützt Radiologen und verbessert die Diagnosegenauigkeit. Das Gesundheitswesen profitiert somit sowohl in der Verwaltung als auch in der medizinischen Versorgung von der Automatisierung.

Logistik: Optimierung der Lieferketten durch Automatisierung

Die Logistikbranche hat sich stark durch digitale Transformation und Automatisierung verändert. Der Einsatz von autonomen Fahrzeugen und Drohnen zur Auslieferung ist ein zukunftsweisendes Beispiel. Unternehmen wie Amazon testen bereits Drohnenlieferungen, um Lieferzeiten zu verkürzen und den Service für Kunden zu verbessern. In der Lagerverwaltung werden zunehmend autonome Roboter eingesetzt, die Waren im Lager kommissionieren und transportieren. Ein Beispiel dafür ist das Logistikunternehmen DHL, das Roboter in seinen Lagern einsetzt, um Pakete zu sortieren und zu transportieren. Dadurch wird die Effizienz der Lagerprozesse erhöht und die Durchlaufzeit reduziert.

Ein weiterer wichtiger Aspekt der Automatisierung in der Logistik ist die Optimierung von Lieferketten durch Datenanalyse und maschinelles Lernen. So setzt das Unternehmen Maersk KI-basierte Systeme ein, um die Routenplanung für Frachtschiffe zu optimieren und dadurch Treibstoffkosten zu senken. Die Analyse historischer Daten und Wettervorhersagen ermöglicht es, den optimalen Kurs für Schiffe zu berechnen und somit den CO2-Ausstoß zu reduzieren.

Die Auswirkungen auf die Arbeitswelt: Chancen und Herausforderungen

Die digitale Transformation und Automatisierung bieten zahlreiche Chancen für Unternehmen, ihre Effizienz zu steigern und sich im globalen Wettbewerb zu behaupten. Gleichzeitig verändert sich jedoch die Rolle der Mitarbeitenden. Routinetätigkeiten werden zunehmend automatisiert, während der Bedarf an digitalen Kompetenzen und kreativen Problemlösungsfähigkeiten wächst. Unternehmen müssen ihre Mitarbeitenden daher kontinuierlich weiterbilden und neue Rollen schaffen, die sich auf strategische, kreative und zwischenmenschliche Fähigkeiten konzentrieren.

Ein Beispiel für diese Entwicklung ist der Aufstieg des "Citizen Developer". Dabei handelt es sich um Mitarbeitende, die mithilfe von Low-Code-Plattformen selbst Automatisierungen entwickeln können, ohne tiefgehende Programmierkenntnisse zu benötigen. Dies ermöglicht es Unternehmen, ihre Automatisierungsprozesse zu beschleunigen und gleichzeitig die Innovationskraft ihrer Mitarbeitenden zu nutzen.

Gleichzeitig bringt die Automatisierung auch Herausforderungen mit sich. Dazu gehört die Angst vor Arbeitsplatzverlusten, die insbesondere in Bereichen mit stark automatisierten Prozessen vorhanden ist. Hier sind Unternehmen gefordert, ihre Mitarbeitenden aktiv in den Transformationsprozess einzubeziehen und ihnen Perspektiven für neue Aufgaben und Weiterentwicklung aufzuzeigen.

Digitale Transformation als Schlüsselfaktor für die neue Arbeitswelt

Die digitale Transformation und Automatisierung prägen die Arbeitswelt der Zukunft maßgeblich. Sie eröffnen Unternehmen neue Möglichkeiten, ihre Prozesse zu optimieren, Ressourcen effizienter einzusetzen und die Mitarbeiterzufriedenheit durch die Reduktion monotoner Tätigkeiten zu steigern. Die Beispiele aus verschiedenen Branchen zeigen, dass die Automatisierung in unterschiedlichen Bereichen zu erheblichen Effizienzgewinnen führt, gleichzeitig aber auch die Bedeutung menschlicher Fähigkeiten wie Kreativität und Empathie in den Fokus rückt.

Um den Wandel erfolgreich zu gestalten, müssen Unternehmen ihre Strategien auf eine zukunftsfähige Arbeitswelt ausrichten. Dies bedeutet, dass sie nicht nur in Technologien investieren, sondern auch in die Weiterbildung und Einbindung ihrer Mitarbeitenden. Denn nur durch eine Kombination aus technologischer Innovation und menschlicher Expertise kann die digitale Transformation ihr volles Potenzial entfalten und zu einer nachhaltigen, erfolgreichen und menschenzentrierten Arbeitswelt beitragen.