ERP

Nr. 2/24 aktualisiert 2024-03-15 Lesedauer: min

Das ERP als digitales Rückgrat von Unternehmen

Enterprise-Resource-Planning (ERP)-Systeme sind das Rückgrat moderner Unternehmen und dienen dazu, sämtliche Geschäftsprozesse effizient zu verwalten und zu automatisieren. Die Systeme sind integrierte Managementlösungen, die darauf ausgerichtet sind, alle Aspekte eines Unternehmens auf einer einheitlichen Plattform zu verwalten. Sie ermöglichen die zentrale Steuerung von Prozessen in Bereichen wie Finanzen, HR, Produktion, Logistik, Kunden, Einkauf, Marketing und Vertrieb. Durch die zentrale Datenhaltung und Prozesssteuerung fördern ERP-Systeme Transparenz, Effizienz und Entscheidungsfindung auf allen Unternehmensebenen.

Die Auswahl eines passenden ERP-Systems erfordert gute Vorbereitung (Bild erstellt mit DALL-E)

Auswahl der passenden Lösung

Die Auswahl der richtigen Business Software ist ein entscheidender Prozess für jedes Unternehmen, der sorgfältig und methodisch angegangen werden sollte. Ein strukturierter Ansatz hilft, die beste Lösung zu finden, die den spezifischen Anforderungen des Unternehmens entspricht und einen langfristigen Mehrwert bietet.

Erstellung eines Anforderungskatalogs

Der erste Schritt in diesem Prozess ist die Erarbeitung eines detaillierten Anforderungskatalogs. Dieser sollte alle wesentlichen Bedürfnisse und Wünsche des Unternehmens in Bezug auf die neue Softwarelösung umfassen. Warum ist das wichtig? Ein Anforderungskatalog dient als Grundlage für den gesamten Auswahlprozess. Er hilft, den Fokus auf die tatsächlichen Bedürfnisse zu legen und stellt sicher, dass alle Stakeholder in den Prozess einbezogen werden. Durch die präzise Definition der Anforderungen können Unternehmen vermeiden, eine Software zu wählen, die entweder zu komplex oder nicht umfassend genug ist.

Tipps für den Vergleich von Lösungen

  • Funktionsumfang abgleichen: Vergleichen Sie den Funktionsumfang der in Frage kommenden Softwarelösungen mit Ihrem Anforderungskatalog. Achten Sie darauf, dass die Lösung alle Must-have-Funktionen abdeckt und welche Zusatzfunktionen einen Mehrwert bieten könnten.
  • Referenzen und Bewertungen: Suchen Sie nach Referenzen und Bewertungen anderer Unternehmen, die die Software bereits nutzen. Erfahrungen aus erster Hand können wertvolle Einblicke in die Praxistauglichkeit der Software geben.
  • Workshops und Teilprozesse: Führen Sie mit den Anbietern Workshops durch, in denen Sie wichtige Teilprozesse abbilden und testen. Laden Sie zu diesen Workshops unbedingt ihre Key-User ein, bereiten Sie Testdaten vor und verwenden Sie zur Auswertung einen Fragebogen für die Teilnehmenden.
  • Kosten-Nutzen-Analyse: Führen Sie eine Kosten-Nutzen-Analyse durch, um die Gesamtkosten der Software (einschließlich Implementierung, Schulung und Wartung) mit dem erwarteten Nutzen zu vergleichen. Berücksichtigen Sie dabei auch die Flexibilität der Software in Bezug auf zukünftiges Wachstum und Anpassungen.
  • Demo-Versionen und Testzugänge: Nutzen Sie Demo-Versionen oder Testzugänge, um die Software in der Praxis zu erproben. Dies ermöglicht ein besseres Verständnis, wie die Software die spezifischen Prozesse Ihres Unternehmens unterstützen kann.
  • Support und Schulung: Berücksichtigen Sie das Angebot an Support und Schulungen. Ein guter Support und umfassende Schulungsangebote sind essenziell für eine reibungslose Implementierung und Nutzung der Software.

Die sorgfältige Auswahl von Business Software ist ein kritischer Prozess, der nicht unterschätzt werden sollte. Durch die Erstellung eines detaillierten Anforderungskatalogs und den methodischen Vergleich verschiedener Lösungen können Unternehmen sicherstellen, dass sie eine Software auswählen, die ihre Geschäftsprozesse optimal unterstützt und zur Erreichung ihrer Ziele beiträgt. Eine gut durchdachte Entscheidung in diesem Bereich kann die Effizienz steigern, Kosten senken und die Grundlage für anhaltenden Geschäftserfolg legen.

Kostenstruktur eines ERP-Systems

Die Kosten eines ERP-Systems setzen sich aus verschiedenen Komponenten zusammen. Grundsätzlich lassen sich diese in Vorbereitung (Auswahl, Workshops, Referenzbesuche, Implementierung, Beratung, Systemtechnik, Schulung, Projektkosten usw.), Betrieb (Lizenzen, Abonnements, Support, Datensicherung usw.) und Ausbau (Zusatzprogramme, Individualentwicklungen, Updates, Systemtechnik, Ausbildung usw.) unterscheiden.

  • Lizenzgebühren: Abhängig vom Lizenzmodell können dies einmalige Kosten oder monatliche Abonnements sein.
  • Implementierungskosten: Beratung, Anpassung und Einführung des Systems.
  • Laufende Kosten: Wartung, Support und eventuell Cloud-Hosting-Gebühren.
  • Schulungskosten: Training der Mitarbeiter für den effektiven Einsatz des Systems.

10 Gründe für den Einsatz von ERP-Systemen

ERP-Systeme sind eine zentrale Komponente in der strategischen Planung und operativen Ausführung von Unternehmen aller Grössen und Branchen. Sie bieten nicht nur eine Plattform zur Effizienzsteigerung und Kostenreduktion, sondern ermöglichen auch eine verbesserte Entscheidungsfindung durch den Zugang zu aktuellen und relevanten Daten. Die Investition in ein ERP-System, sei es On-Premise oder aus der Cloud, ist somit ein entscheidender Schritt für Unternehmen, die in einer zunehmend komplexen und dynamischen Geschäftswelt erfolgreich sein wollen. Gute Gründe für eine Investition in ein ERP-System gibt es viele. Hier eine kleine Auswahl:

  1. Effizienzsteigerung: Automatisierung von Routineaufgaben und Reduzierung von manuellen Eingaben.
  2. Verbesserte Datenanalyse: Echtzeit-Datenzugriff und -auswertung für fundierte Entscheidungen.
  3. Höhere Transparenz: Einheitliche Datenbasis für alle Unternehmensbereiche.
  4. Skalierbarkeit: Anpassungsfähigkeit des Systems an das Unternehmenswachstum.
  5. Verbesserte Kundenbeziehungen: Integriertes CRM für ein effektives Kundenmanagement.
  6. Optimierte Lieferkette: Verbesserte Planung und Steuerung der Logistikprozesse.
  7. Compliance und Risikomanagement: Unterstützung bei der Einhaltung von gesetzlichen Vorschriften und Risikominimierung.
  8. Mobilität und Flexibilität: Zugriff auf wichtige Geschäftsdaten von überall.
  9. Wettbewerbsvorteil: Schnellere Reaktionsfähigkeit auf Marktveränderungen und Kundenbedürfnisse.
  10. Kosteneinsparungen: Reduzierung von Betriebskosten durch optimierte Prozesse und Ressourceneinsatz.

Christian Bühlmann

Chefredaktor Computerworld

Christian Bühlmann ist Chefredaktor der Computerworld und engagiert sich in der IT-Branche seit mehr als 30 Jahren als Fachautor, Berater und Projektleiter mit den Herausforderungen von Unternehmen in der digitalen Welt.